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Buch des Monats


Hier stellen wir Ihnen "Das Buch des Monats" vor. Die Auswahl erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit, sie orientiert sich auch nicht an den gängigen Publikationen über die aktuelle literarische Szene, sondern spiegelt einzig und allein die subjektive Meinung und das Literaturverständnis der Redaktion wider.

Wir werden uns zwar immer alle erdenkliche Mühe bei unserer Auswahl geben. Gleichwohl können wir nicht ausschließen, daß unser ausgesuchtes Buch des Monats nicht immer ungeteilten Beifall findet. Doch dieses Risiko wollen wir in Kauf nehmen.




Das Buch des Monats November 2015
Titel: Frank
Autor(en): Richard Ford
Verlag: Hanser (221 Seiten / € 19,90)
ISBN-Nr.: 3-446-24923-3

Richard Ford (1944 in Jackson im US-Staat Mississippi geboren) wird bei manchen Literaturbeobachtern weltweit in der Riege der besten noch lebenden Schriftsteller gehandelt. Was auch immer von solchen Wertungen zu halten ist, wie schlüssig sie sein mögen oder auch nicht, an einem Umstand gibt es wohl nichts zu deuteln: Ford ist ein ungewöhnlicher, ein außergewöhnlicher Autor, genauer, Romanautor. Und begnadete Romanautoren erkennt man, gewiß keine neue Erkenntnis, im wesentlichen daran, Belangloses, Alltägliches, Gewöhnliches so in Sprache, in Worte umzusetzen, daß der Leser gleichwohl nicht davon ablassen kann, sich selbst Hunderte von Seiten dieser Alltäglichkeiten zu Gemüte zu führen. Wobei es ja nicht nur die brillanten Schilderungen des Profanen, des Unspektakulären sind, die jene Faszination ausüben, sondern es sind vielmehr die lebenserfahrenen Anmerkungen und gedanklichen Einsprengsel – oder Auslassungen – der wissenden, der erzählenden Romanfiguren, die oft – hier kommt der Autor selbst ins Spiel – über eine ungemein wohltuende Reife und Allgemeinbildung verfügen.

Im Grunde hatte Richard Ford seine Erzählungen über den ehemaligen Sportreporter und Immobilienmakler Frank Bascombe 2006 als Trilogie abgeschlossen, läßt nun überraschend noch einen vierten Band folgen. Sein Romanheld ist weiter gealtert, das Leben spielt ihm mit wie ungezählten anderen seiner Generation, er tourt durch das Amerika der Jetztzeit mit all dessen bekannten Problemen und Verwerfungen. Es ist die große, die mitreißende Sprache Fords, die seine Literatur ausmacht, und diese Sprache läßt die Lektüre seiner Texte zu einem umfänglichen Genuß werden. „Frank“, die Trilogie zur Tetralogie erweiternd, macht da keine Ausnahme.




Hinweis:
Vorherige "Bücher des Monats" können Sie weiterhin in unserem Archiv einsehen.




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