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Buch des Monats
Hier stellen wir Ihnen "Das Buch des Monats" vor. Die Auswahl erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit, sie orientiert sich auch nicht an den gängigen Publikationen über die aktuelle literarische Szene, sondern spiegelt einzig und allein die subjektive Meinung und das Literaturverständnis der Redaktion wider.
Wir werden uns zwar immer alle erdenkliche Mühe bei unserer Auswahl geben. Gleichwohl können wir nicht ausschließen, daß unser ausgesuchtes Buch des Monats nicht immer ungeteilten Beifall findet. Doch dieses Risiko wollen wir in Kauf nehmen.
Das Buch des Monats Februar 2005 |
Titel: |
Die Wand |
Autor(en): |
Marlen Haushofer |
Verlag: |
List Taschenbuch-Verlag |
ISBN-Nr.: |
3-548-60571-0 |
Eine Geschichte, wie sie wohl wahnwitziger, einzigartiger niemals mehr ausgedacht werden kann. Die Welt, das Leben einer Frau ändern sich von einem Augenblick zum anderen, unbarmherziger, endgültiger, als sich Menschenverstand jemals zuvor die Apokalypse ausmalen konnte.
Unbemerkt umschließt eine unsichtbare, undurchdringliche Wand einen Gebirgszug, darinnen gefangen die Frau, die der Zufall alleine auf eine einsame Jagdhütte führte. Jenseits der Wand erstirbt jegliches Leben, auf der anderen Seite bleibt die Frau mit sich und ihrer totalen Verlassenheit in der von der rätselhaften Katastrophe verschonten Lebenszone zurück, gemeinsam mit den Tieren, mit dem Wald, mit der herben Natur der Gebirgslandschaft.
Wen auch nur eine Ahnung von den Schrecknissen beschleicht, die ausweglose Verlorenheit und absolute Vereinsamung auslösen, wird dieses Buch nicht mehr aus dem Gedächtnis löschen können.
Ein großes Buch, albtraumhaft und verstörend, das weinen macht und mitunter auch lächeln, doch es ist jenes Lächeln, das dem Weinen so nahe ist.
Wie nicht selten anzutreffen, fanden auch die Werke von Marlen Haushofer erst nach ihrem Tod 1970 eine besondere Aufmerksamt und Würdigung. Ihre Weltfremdheit, ihre Zurückgezogenheit, ja, Schweigsamkeit, spiegeln sich in ihren Texten in unnachahmlicher Weise wider, in einer einfachen, klaren und verletzlichen Sprache, die den Leser oftmals benommen innehalten läßt.
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Hinweis:
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