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Buch des Monats
Hier stellen wir Ihnen "Das Buch des Monats" vor. Die Auswahl erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit, sie orientiert sich auch nicht an den gängigen Publikationen über die aktuelle literarische Szene, sondern spiegelt einzig und allein die subjektive Meinung und das Literaturverständnis der Redaktion wider.
Wir werden uns zwar immer alle erdenkliche Mühe bei unserer Auswahl geben. Gleichwohl können wir nicht ausschließen, daß unser ausgesuchtes Buch des Monats nicht immer ungeteilten Beifall findet. Doch dieses Risiko wollen wir in Kauf nehmen.
Das Buch des Monats Juni 2005 |
Titel: |
Himmel, der nirgendwo endet |
Autor(en): |
Marlen Haushofer |
Verlag: |
List Taschenbuch-Verlag |
ISBN-Nr.: |
3-548-60572-9 |
Georg Heym schrieb einmal über Kindheit und Jugend als „das Land, das lange währt, ehe es versinkt“. Viele, wenn nicht alle großen Kindheitserinnerungen – so auch Marlen Haushofers Roman – rufen beim Lesen jene stille Verzweiflung wach, die jeden von uns früher oder später schmerzvoll erfaßt bei dem Gedanken, den Garten Eden der unbekümmerten Jahre für immer verloren und damals, beim Streifen durch seine Blumenwiesen, im selbstvergessenden Spiel die Unwiederbringlichkeit des Augenblicks nicht gewahrt zu haben.
In ihrer eigentümlichen, einfachen, so unverwechselbaren Sprache läßt die Autorin Storms „Zauber für und für“ der frühen Jahre aufsteigen, der in uns selbst unaufhaltsam Erinnerungen zutage fördert, Erinnerungen an den stillen Frieden und die Freude, an manchen Gram und heiße Tränen, die das junge Herz ereilten.
Zu Lebzeiten – sie starb 1970 – blieb Haushofer eher unbeachtet und verkannt. In einer Zeit der verflachenden Worte, des Vormarschs literarischer Beliebigkeit wird sie nun – beinahe zwangsläufig – wieder neu entdeckt.
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