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Buch des Monats


Hier stellen wir Ihnen "Das Buch des Monats" vor. Die Auswahl erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit, sie orientiert sich auch nicht an den gängigen Publikationen über die aktuelle literarische Szene, sondern spiegelt einzig und allein die subjektive Meinung und das Literaturverständnis der Redaktion wider.

Wir werden uns zwar immer alle erdenkliche Mühe bei unserer Auswahl geben. Gleichwohl können wir nicht ausschließen, daß unser ausgesuchtes Buch des Monats nicht immer ungeteilten Beifall findet. Doch dieses Risiko wollen wir in Kauf nehmen.




Das Buch des Monats März 2006
Titel: Die Violinen von Saint-Jacques
Autor(en): Patrick Leigh Fermor
Verlag: Dörlemann Verlag, Zürich
ISBN-Nr.: 9-908777-08-9

Können Bücher schon an sich ein sinnliches Empfinden auslösen, noch bevor man ein Wort las, so befleißigt sich seit geraumer Zeit der Dörlemann Verlag in Zürich, kleine Kunstwerke herauszugeben. Keine Bücher, die sich darauf beschränken, eine Anzahl bedruckter Seiten zusammenzuführen, nein, Kostbarkeiten in wunderschönen, textilverzierten Einbänden in ansprechenden Farben. Bilder der Autoren, zum Beginn oder Ende eine Skizze hier, eine Zeichnung dort, dazu das kleine, feine Lesebändchen in den Farben des Umschlags.

Der hohe äußerliche Anspruch entspricht den Texten. Nur wenige, handverlesene Titel schaffen es, bei Dörlemann verlegt zu werden. Die logische Folge bewirkt, daß man die sogenannte „Neue Literatur“ im Verlagsprogramm vergeblich sucht. Die literarischen Anforderungen für das Verlagsentree sind immens: Inhalt, Stil, Sprache, Worte zusammengeführt in beglückender Harmonie.

So auch bei „Die Violinen von Saint-Jacques“ von Patrik Leigh Fermor, dem ersten und einzigen Roman des 1915 geborenen Briten, der heute in Griechenland lebt.
Die Umstände verschlagen eine mittellose, verwaiste junge Frau auf eine kleine Karibikinsel, wo sie – die Geschichte spielt ausgangs des 19. Jahrhunderts – als Gouvernante die heranwachsenden Kinder ihres dort residierenden gräflichen Cousins betreut. Eine fremde, eine exotische, verwirrende Welt umgibt sie, überschäumendes Leben, maßloser Reichtum, Hoffnungslosigkeit, Armut und Krankheit. Scharfe, im Grunde unversöhnliche Gegensätze stoßen aufeinander, finden zu einer erstaunlichen Symbiose zusammen. Über allem erhebt sich der mächtige „Salpêtriére“, ein Vulkan, der die Insel beherrscht und immer wieder einen kurzen, verhaltenen Feuerschein über die Stadt und die Dörfer zu seinen Füßen sendet, so als wolle er den Menschen Zeichen geben, daß seine Kraft noch nicht gewichen, daß es in seinem Innern weiter gärt. Unwillkürlich drängen sich Gedanken an das sagenumwobene „Atlantis“ und sein Schicksal auf......

Hinweis:
Vorherige "Bücher des Monats" können Sie weiterhin in unserem Archiv einsehen.




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