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Buch des Monats


Hier stellen wir Ihnen "Das Buch des Monats" vor. Die Auswahl erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit, sie orientiert sich auch nicht an den gängigen Publikationen über die aktuelle literarische Szene, sondern spiegelt einzig und allein die subjektive Meinung und das Literaturverständnis der Redaktion wider.

Wir werden uns zwar immer alle erdenkliche Mühe bei unserer Auswahl geben. Gleichwohl können wir nicht ausschließen, daß unser ausgesuchtes Buch des Monats nicht immer ungeteilten Beifall findet. Doch dieses Risiko wollen wir in Kauf nehmen.




Das Buch des Monats Juni 2008
Titel: Das Buch der verbrannten Bücher
Autor(en): Volker Weidermann
Verlag: Kiepenheuer & Witsch Verlag
ISBN-Nr.: 3-462-03962-8

Volker Weidermann brachte bereits mit „Lichtjahre“ ein bemerkenswertes Buch über die Nachkriegsliteratur und ihre namhaftesten Autorinnen und Autoren heraus. Nun legte er mit „Das Buch der verbrannten Bücher“ ein nicht minder aufsehenerregendes, wenn nicht noch bedeutenderes Werk vor.

Am 10. Mai 1933, nur kurze Zeit nach der Machtergreifung der NSDAP, geschah Ungeheuerliches in Deutschland. In vielen Städten loderten Scheiterhaufen auf, in die fanatisierte, verblendete Studenten und ihre Professoren, Bibliothekare, SA-Männer und willfährige Unterstützer jene Bücher und Schriften schleuderten, die nicht der unseligen Ideologie der Nationalsozialisten sowie ihrer Sympathiesanten und Helfershelfer entsprachen, die sie für ihr Welt- und Menschheitsbild und die Art und Weise, wie sie die Welt in ihren Allmachtsphantasien künftig zu gestalten gedachten, als gefährlich und bedrohlich einstuften.

Weidermann gibt dem barbarischen Vorgang Raum, nennt Namen und Werke geächteter Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Große Autoren sind darunter, so Mann, Kästner, Tucholsky, Brecht, Zweig und Remarque, doch auch weniger bekannte, inzwischen fast vollkommen in Vergessenheit geratene Literaten.

"Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende Menschen“, schrieb Heinrich Heine in dumpfer Vorahnung 1820, als er sich zu vergleichbaren Vorfällen beim sogenannten „Wartburgfest“ 1817 äußerte, in dessen Verlauf Studenten ebenfalls unliebsame, in besonderem Maße jüdische Literatur ins Feuer warfen. In schrecklichster Weise sollten sich Heines Befürchtungen einst bestätigt sehen.

Ein Buch, das jeder lesen sollte, dem Literatur mehr bedeutet als nur zwischen Einbanddeckel gepreßte Textseiten. Der Büchern eine Seele zuspricht, der mit ihnen Zwiesprache hält, mit den Menschen, die in den Romanen, den Novellen, den Erzählungen und Gedichten vorkommen. Und nicht zuletzt mit jenen, die sie für ihn zum Leben erweckten.



Hinweis:
Vorherige "Bücher des Monats" können Sie weiterhin in unserem Archiv einsehen.




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