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06.07.2007 Bachmann-Preis, der 31...

Nun ist der Bachmann-Preis 2007 verliehen, Silke Scheuermann – mit viel Vorschußlorbeeren angereist – von Iris Radisch gnadenlos heruntergemacht, brach danach in Tränen aus und blieb der Preisverleihungs-Abstimmungs-Zeremonie, bei der sie leer ausging, fern. Von den anderen kleineren oder größeren Tragödien in mehrheitlich unbekannten Autorenleben erfahren wir nichts.

Eigentlich ist es erstaunlich, daß es immer wieder Jungautoren – und solche sind es fast ausnahmslos – gibt, die sich diese nicht selten demütigende Tortur antun. Denn ein Wettstreit von Autoren, und als solcher ist die Klagenfurter Veranstaltung zu verstehen, ist und bleibt ein Anachronismus.
Einmal ganz unabhängig davon, daß die Jurorenrunde oftmals einem Tribunal gleicht und sich in sprachakrobatischen Selbstbespiegelungen ergeht, stellt sich bei solchen Anlässen immer wieder dieselbe drängende Frage nach dem Sinn derartiger Literaturwettbewerbe. Niemand kam bisher – und so bleibt es hoffentlich auch – auf den Gedanken, Vergleichbares mit Gemälden, mit Skulpturen oder auch Musikkompositionen zu veranstalten, sieht man von den unsäglichen Schlagerwettbewerben ab.
Ein Kunstgegenstand, und darunter ist natürlich auch ein literarischer Text zu verstehen, bleibt dauerhaft einzig, bleibt für immer ein Unikat, ist mit absolut nichts anderem vergleichbar und entzieht sich somit jedweder zähl- und meßbaren Rang- und Reihenfolge.



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