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11.10.2007 Deutscher Buchpreis 2007

Eine gewisse Kontinuität kann man den Verantwortlichen für den „Deutschen Buchpreis“ nicht absprechen, sieht man sich die bisherigen Preisträger an:


2005 Arno Geiger (geb. 1968; Stud. Philologie, Alte Geschichte u. Vergleichende Literaturwissenschaft)

2006 Katharina Hacker (geb. 1967; Stud. Philosophie, Geschichte, Judaistik)

2007 Julia Franck (geb. 1970; Stud. Altamerikanistik, Philosophie und Germanistik)


Kritikus vermag sich gut vorzustellen, wie es weitergehen könnte. Beim nächsten Mal erobert vielleicht Juli Zeh (geb. 1974; Stud. Literaturwissen-
schaft) das Treppchen zuoberst. Es sei denn, sie übertreibt es mit ihrem Dauerwahlkampf, womit sie ja immer die Anderswählenden gegen sich hat. Doch sie war bereits Mitglied der Jury für diesen Preis, was nicht unbedingt schaden dürfte.

Oder vielleicht doch eher Silke Scheuermann (geb. 1973; Stud. Theater- u. Literaturwissenschaften), um die es allerdings in letzter Zeit etwas ruhig geworden ist, und das nicht erst seit ihrer Pleite in Klagenfurt?
Doch auch Leonie Swann (geb. 1975; Stud. Philosophie, Psychologie und Englische Literaturwissenschaft) und Eva Menasse (geb. 1970; Studium Germanistik und Geschichte) gehen sicherlich chancenreich ins Rennen, da die hauptsächlichen Kriterien für die Preiswürdigkeit offensichtlich vorliegen. Allerdings – nach zwei Frauen hintereinander – wäre es vielleicht doch angebracht, 2008 einen männlichen Autoren zu küren.
Oder – um dem Vorwurf der Deutschtümelei zu entgehen – eine/n Autor/in aus dem deutschsprachigen Ausland, womit wiederum Eva Manesse als Österreicherin punkten könnte.

Schreiben müssen sie natürlich auch noch etwas für den Preis. Doch da hat Kathrin Passig eine bemerkenswerte Spur gelegt, die 2006, nachdem sie den Klagenfurter Preis abgeräumt hatte, in ihre „Zentrale Intelligenz Agentur“ mit dem – damals nachzulesenden – Ausspruch zurückkehrte: „Auftrag erfüllt.“ Die Jury in Klagenfurt hat wohl bis heute nicht verstanden, wie sie hinter ihren Holzkathedern vorgeführt wurde. Und so schlecht können die möglichen zukünftigen Frankfurter Preisträgerinnen überhaupt nicht schreiben, um sich im Vorwege selbst zu disqualifizieren.

Interessantes Detail am Rande: Der „Deutsche Buchpreis“ arbeitet in seinem Auswahlprozedere mit einer „Longlist“ und auf der Zielgeraden mit einer „Shortlist“. Vielleicht sollte man ihn besser umtaufen und künftig „Internationaler Deutscher Buchpreis“ benennen, damit die Wörter auch im adäquaten Umfeld stehen.






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