Kritikus
22.10.2007 Literatur als öffentliche Abrechnung (Maxim Billers "Esra")
Einmal völlig davon abgesehen, daß die Literatur und damit die Kunst schlechthin durch das Bundesver- fassungsgerichtsurteil in Sachen Maxim Biller und der Verbotsbestätigung seines „Esra„-Romans einen noch gar nicht in seinen Konsequenzen abzusehenden, aufs höchste beunruhigenden Schaden genommen haben:
Muß man eigentlich sein Privatleben öffentlich machen, indem man via Buch mit seiner Liebschaft gekränkt abrechnet, nachdem man – vielleicht entgegen sonstigen eigenen Gewohnheiten – nun selbst mal den Laufpaß erhalten hat? Und auch noch glauben, daß solches Nachtreten die gesamte Welt zu interessieren hat? Mit Literatur hat das wohl eher weniger bis nichts zu tun.
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