Kritikus
27.10.2008 Autorenwissen
Jeder Autor einer erfundenen Geschichte, also der Romanschreiber im besten Sinne, muß sich die Frage gefallen lassen, woher er die Kenntnisse hat von dem, über das und von was er schreibt. Dabei geht es natürlich nicht um die Dinge, die sich jedermann aus halbwegs gut sortierten Bibliotheken beschaffen oder sonstwie anlesen oder ablesen kann.
Es geht vielmehr um den psychischen Teil, um die Sinn-Welt, um die Gefühle der Protagonisten, die der Autor ins fiktive Leben ruft, die er handeln, sprechen und denken und eben auch empfinden läßt, oft dazu in der „Ich-„Erzählweise oder als „personaler“ Erzähler, der den Leser mit der Gefühlswelt nahezu sämtlicher Figuren seines Werkes vertraut macht.
Erfinder schauerlicher und aberwitziger Geschichten können da mitunter in arge Nöte geraten. Doch selbst auf den ersten Blick harmlos daherkommende Texte bergen häufig bei näherem Hinsehen brisante Passagen. Eben: Woher weiß er das, woher kennt er das alles?
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