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24.05.2010 Ist der "junge deutsche Roman" am Ende?

Es mehren sich Klagen, daß dem sogenannten jungen deutschen Roman der Atem ausgeht. Gemeint ist die Gegenwartsliteratur, wobei „junger Roman“ in diesem Kontext mit junger Autorin, jungem Autor gleichzu- stellen ist.

Dieser bedauernswerte Zustand kann indes nicht wirklich überraschen, denn er war mit ziemlicher Sicherheit zu erwarten. Warum? Weil die jungen Schriftsteller (Generation 30 +/-) bislang in Mehrzahl eher keine Romane, sondern Zustandsbeschreibungen ihrer eigenen Befindlichkeit und die Begleitumstände ihres eigenen Lebens ablieferten und das erfolgreich als Romane unter die Leute brachten, sekundiert von einer geneigten Verlags- und Feuilletonszenerie.

Doch es fällt naturgemäß schwer, diese Thematik wiederholt abzuhandeln, zumal dann, wenn das Leben erst relativ kurz währt und außer Schule, Hörsaal und höchstpersönlichem Milieu nichts Nennenswertes aufzuweisen hat. Da helfen am Ende auch keine lakonischen Wortreihungen, keine Stammelsätze und disharmonischen Satzkonstrukte weiter, dann geht einfach irgendwann der Stoff aus. Erst recht, wenn das Vorstellungsvermögen, die schöpferische Phantasie der bemühten Romanciers nicht viel mehr hergeben als das Fokussieren auf ihr eigenes Hier und Heute und schließlich die schmerzhafte Erkenntnis zu reifen beginnt, daß auch die Studiengänge "Literarisches Schreiben" und "Kreatives Schreiben" eine natürliche Begrenzung finden: im Talent ihrer Absolventen.




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