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Aus der Welt der Literatur



2012-03-02
Traum (Hermann Hesse / Das Lied des Lebens / Insel Verlag / ISBN 3-458-34559-0)

Hermann Hesse (1877 – 1962) schrieb - neben zahlreichen Romanen, Erzählungen und Essays – annähernd 1500 Gedichte. Viele davon handeln von wehmütigem Erinnern an Kindheit und Jugend, von Verlust und Vergänglichkeit, von der Endlichkeit aller Dinge. Dabei spannt er den Bogen weit, schwankt zwischen Zagen und Hoffen, ein Wanderer zwischen banger Zuversicht und schierer Verzweiflung.

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Traum (Hermann Hesse)


Es ist immer derselbe Traum:
Ein rotblühender Kastanienbaum,
Ein Garten, voll von Sommerflor,
Einsam ein altes Haus davor.

Dort, wo der stille Garten liegt,
Hat meine Mutter mich gewiegt;
Vielleicht - es ist so lange her -
Steht Garten, Haus und Baum nicht mehr.

Vielleicht geht jetzt ein Wiesenweg
Und Pflug und Egge drüber weg,
Von Heimat, Garten Haus und Baum
Ist nichts geblieben als mein Traum.



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